Virtuelle Realität und Immersion

Bei neuen Multimedia-Technologien wie der "Virtuellen Realität" (VR) können beispielsweise die am Kopf getragenen Displays (Head mounted displays) als Teil eines umfassenden Systems betrachtet werden. Untersuchungen zeigen, dass die Qualität eines VR-Systems von der geeigneten Kombination der die Sinne stimulierenden Komponenten für Auge, Ohr und Gleichgewichtssinn abhängt. Bei fehlenden oder unzureichenden Komponenten treten Schwindelgefühle und Ermüdungserscheinungen auf. Auf der anderen Seite fördert eine umfassende und realistische Sinnesstimulation das Gefühl des Eintauchens (Immersion).

In folgender Aufstellung wird ein Überblick über die einzelnen den Sinnen zugeordneten Komponenten von VR-Systemen gegeben. Für die meisten dieser Komponenten und deren Produktqualität existieren verschiedene Untersuchungsmethoden, die wir täglich bei anderen Produktgruppen verwenden. Oft werden über die reinen Messungen hinaus Paneltests mit Versuchspersonen zur Qualitätsbestimmung eingesetzt.

  • SEHEN (HMD Head mounted display, Cave, Bildschirme)
  • HÖREN (Kopfhörer, Lautsprecher, Subwoofer, Schwingerreger)
  • FÜHLEN (Bewegungssimulation, selbst erzeugte Bewegungen, Berührungen, Wind, Temperatur)
  • RIECHEN (Geruchserzeugung)

Das BBM Testlab führt momentan eigene Untersuchungen an einem Fahrrad-Simulator durch, bei dem man die Bewegungsstärke und Winkel anhand einer Downhill-Situation gezielt verändern kann. Weitere Parameter sind neben dem Bildinhalt die verwendete Videobrille sowie die Stärke des Fahrtwinds.

Wir benutzen diese Ergebnisse um eine VR-Komponentenmatrix mit dazugehörigen Qualitätskriterien zu erstellen sowie empfindungsnahe Test- und Bewertungsmethoden für spezielle VR-Lösungen zu entwickeln. Diese können sowohl an rechnergenerierte Inhalte als auch an 360°-Videoaufzeichnungen angepasst werden.

Weiterhin sollen diese Erkenntnisse zu einer Bewertungsmatrix für eine Art "Immersions-Faktor" bzgl. einer spezifischen VR-Situation zusammengefasst werden. Das Ziel ist es, die Anforderungen an minimale Sinnesstimulation und minimale Qualitätsparameter der Hardware zu definieren, um einen gewünschten "Immersions-Faktor" erfüllen zu können.

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